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Grußwort

Liebe Leserinnen
und Leser!
Kinder sagen:
Pfingsten ist gar
kein so richtiges
Fest wie die
anderen.
Es gibt keine
Geschenke, es gibt nur ein wenig
mehr Blumenschmuck zu Hause
oder in der Kirche. Und zu erzählen
gibt es auch nichts Richtiges.
Weihnachten gibt es viel zu erzählen
von der Geburt des Christkindes,
Ostern gibt es etwas zu erzählen von
der Auferstehung Jesu, was nun ist
eigentlich Pfingsten los?
Dazu fällt mir eine alltägliche
Erfahrung ein:
„Wie geht's?“, frage ich eine oder
einen und ich höre zur Antwort:
„Ach, es hält sich in Grenzen“,
Weder ein klares »Danke, gut«,
noch ein Hinweis auf mögliche
Schwierigkeiten. Soll ich
nachfragen? „Es hält sich in
Grenzen“ kann ja Unterschiedliches
meinen. Etwa: „Es ist auszuhalten
und könnte schlimmer sein.“ Aber
eben auch: „Eigentlich wollte ich
darüber nicht reden und längst
woanders sein.“
„Es hält sich in Grenzen“ - mit
diesen Worten sagt mir eine oder
einer:„Ich hab mich mit meinem
Leben abgefunden, wie es eben ist.
Ändern kann ich ja doch nichts.“
Pfingsten ist ein guter Anlass zu
fragen: Wie geht es eigentlich

unserer Kirche?
Auch da würden die
meisten wohl antworten:
„Es hält sich in Grenzen.“
Trotz der finanziell angespannten
Lage ist die Kirche immerhin noch vor Ort.
Es tut sicher weh, dass die
Kirche vor allem in den großen
Städten immer mehr Mitglieder
verliert, aber es gibt auch
Neueintritte. Und von
Kirchentagen kommen Menschen
begeistert nach Hause.
„Es hält sich in Grenzen“ kann aber
auch wie ein Seufzer klingen:
Die sonntäglichen
Gottesdienstbesucher stellen
enttäuscht fest:
„Wir sind heute wie so oft wieder
unter uns. Es sind immer dieselben,
die zur Kirche gehen.“
Und die erhoffte
Abendmahlsgemeinschaft zwischen
Evangelischen und Katholischen ist
immer noch nicht möglich. Auch
die Begeisterung über
Zusammenlegung von
Kirchengemeinden oder ein
gemeinsames Pfarramt
in einer Region hält sich sicher „in
Grenzen“. Die „Gottes-
Begeisterung“ der ersten Christen
hatte sich am Geburtstag der Kirche
zum Glück für alle aber keineswegs
in Grenzen gehalten.
Ich wünsche Ihnen und mir selbst
eine Begeisterung, die über alle
Grenzen hinausreicht.

Ihr und Euer Helmut Syska