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Wie war das noch mit dem Abendmahl?

Bei Konfirmationen, Gründonnerstag, Karfreitag, Totensonntag, am Silvesterabend und oft auch in „normalen“ Gottesdiensten feiern wir das heilige Abendmahl.

Diese Abendmahlstradition gab es auch schon in den frühesten Anfängen der christlichen Gemeinden. Das Abendmahl soll an das letzte Mahl Jesu mit seinen Jüngern erinnern. Kurz vor seiner Verhaftung, in der Nacht in der Jesus verraten wurde, war er mit seinen Jüngern zusammen, sie feierten das Passafest. Jesus wusste, was auf ihn zukommen würde, und er ahnte, dass sie nicht mehr viel Zeit miteinander haben würden. Das letzte Abendmahl und die Worte Jesu wurden uns durch die Bibel überliefert. Sowohl Paulus berichtet uns im 1. Korintherbrief von dem Abendmahl als auch die Evangelisten Markus, Matthäus und Lukas. Die von uns heute noch gepflegte Abendmahlsliturgie kann also auf eine lange Tradition zurückblicken, auch wenn der Wortlaut nicht exakt dem der Bibel entspricht:

Nehmet hin und esset. Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Solches tut zu meinem Gedächtnis. Nehmet hin und trinket alle daraus, dieser Kelch ist das neue Testament / der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Solches tut, sooft ihr's trinket, zu meinem Gedächtnis.

Wenn wir heute gemeinsam das Abendmahl feiern, geschieht das also im Gedenken an Jesus, der für uns gestorben ist zur Vergebung unserer Sünden. Im Abendmahl können wir Stärkung im Glauben finden und Befreiung von Lasten, die auf unserer Seele liegen. In Brot und Wein können wir zudem die Nähe und die Gemeinschaft mit Jesus Christus spüren und erfahren. Alle sind dazu herzlich eingeladen.

Die Abendmahlgottesdienste der Gemeinden unserer Region finden Sie auf dem Gottesdienstplan hier im Gemeindebrief. Für Menschen, die nicht mehr in der Lage sind ihre Wohnung zu verlassen, besteht auch die Möglichkeit das Abendmahl Zuhause einzunehmen. Wenden Sie sich dann bitte an Ihr Pfarramt. In unseren Kirchen helfen Ihnen die Küster und die Kirchenvorsteher, wenn Sie Probleme mit Stufen oder längerem Stehen haben. Der Pastor/ die Pastorin kommt auch gern zu Ihrem Sitzplatz.

Die Austeilung findet meistens in mehreren Gruppen statt. Im Halbkreis stellt man sich vor dem Altar auf. Wenn kein Platz mehr ist, wartet man auf die nächste Runde. Zuerst wird eine Oblate als Zeichen für Brot ausgeteilt, man bekommt die Oblate mit einem Zuspruch in die geöffnete Hand gelegt und antwortet mit Amen. Dann steckt man sie in den Mund. Für den Wein oder Saft stehen in allen Kirchen auch kleine Einzelkelche zur Verfügung. So können die Menschen entscheiden, ob sie aus dem großen Gemeinschaftskelch oder lieber aus einem Einzelkelch trinken wollen, was z. B. bei einer Erkältung zu empfehlen wäre. Mit einem Krug werden zuerst die Einzelkelche gefüllt und man trinkt direkt danach. Die Einzelkelche werden erst eingesammelt, nachdem für alle Wein oder Saft ausgeteilt wurde. Der Gemeinschaftskelch kann zum Trinken ruhig in die eigene Hand genommen werden. Nach der Austeilung spricht der Pastor/ die Pastorin noch ein Segenswort, dann geht man zurück zu seinem Platz und dankt bevor man sich setzt.

In unseren Gemeinden dürfen auch Kinder am Abendmahl teilnehmen. Wie in Todenmann und St. Nikolai wird bei uns grundsätzlich Saft statt Wein ausgeteilt. In der Johannisgemeinde bekommt man im Gemeinschaftskelch Wein und in den Einzelkelchen Saft.

(C. Struckmann, G. Sievert)